Kurz-Palmarès der Sportpreis-Sieger 2021
1. Verein des Jahres: Velo- + Mountainbike-Club,
VMC Aarwangen
Gründung: 1910 als Velo- + Moto-Club Aarwangen / 2006 Umbenennung in Velo- + Mountainbike-Club Aarwangen / aktuell ca. 70 Aktiv-Mitglieder / Mitglied des
Fachverbandes Swiss Cycling
Vereinszweck
Förderung aller Zweige des Radrennsportes, des Rad-Tourismus, der Verkehrserziehung sowie Pflege der Kameradschaft unter den Mitgliedern.
Wichtige Aktivität ist insbesondere die Jugendförderung, aber auch die Organisation von Radrennen, gemeinsamen Ausfahrten und Unterstützung der Behörden bei der Verkehrserziehung.
Leistungssport
Diverse lizenzierte Fahrerinnen und Fahrer mit nationalen und zum Teil internationalen Einsätzen. Seit einigen Jahren Aufbau eines «Kids Race Teams» mit rund 30 Kindern im MTB-Training und 5 Kindern im Strassenrenn-Training und zahlreichen Spitzenrängen in Nachwuchsrennen.
VMC Aarwangen als Veranstalter
Organisator verschiedener lokaler und regionaler Rennen (MTB und Strasse).
Speziell im Berichtsjahr 2021: Organisator einer UCI-Etappe des international beschickten GP Rüebliland in Langenthal.
2. Team des Jahres: Juniorinnen FU16 HV Herzogenbuchsee
Trotz langer Pause und Restriktionen aufgrund der Corona-Pandemie ist das Nachwuchs-Team der HVH-Juniorinnen in der Saison 2020/21 in kurzer Zeit gut in Form gekommen. In der Meisterschaft der Elite-Juniorinnen FU16 qualifizierte sich die Equipe für den Final um die Schweizermeisterschaft, gewann dort das erste Spiel mit 30:26, verlor aber das Rückspiel mit 25:33. Fazit: eine gute Saison für die FU16-Vize-Schweizermeisterinnen.
3. Gewinner Einzelkategorien
a) Lara Christen, Huttwil / ZSC Lions (Juniorinnen)
Die 19-jährige Eishockeyspielerin ist seit 4 Jahren Stammspielerin bei den ZSC Lions und seit 3 Jahren Mitglied der Frauen-Nationalmannschaft. Als Verteidigerin hat sie an der WM 2021 in Calgary (CAN) insgesamt 7 Spiele bestritten und mit dem Team den 4.Schlussrang erreicht. Im Stammclub ZSC Lions hat Lara Christen in der Saison 2020/21 insgesamt 18 Spiele gespielt und dabei 8 Tore und 7 Assists verbucht. Die ZSC-Frauen belegten damit in der Schweizermeisterschaft den 2. Schlussrang.
b) Tim Rey, Niederbipp / VMC Aarwangen (Junioren)
Der erst 17-jährige Nachwuchsfahrer gilt als grosses Talent im Schweizer Radrennsport. An der Bahn-Europameisterschaft der U19-Junioren in Apeldorn (NED) mit dem Schweizer Bahnvierer den 8.Rang und wurde im Scratch 17. An der U19-Strassen-EM in Trento (ITA) belegte er im Zeitfahren den 31. und im Strassenrennen den 48. Rang. An der Junioren-Schweizermeisterschaft holte er sich Silber im Zeitfahren.
Hinzu kommen diverse Topten-Plätze in nationalen Rennen sowie der 4.Rang in der Bergpreiswertung der internationalen Tour du Lac Léman.
c) Martina Strähl, Oekingen (SO) / LV Langenthal (Frauen Aktive)
Mit dem 51.Rang im Hitze-Marathon der Olympischen Spiele in Tokio hat die 34-jährige
Langstreckenläuferin der LV Langenthal einen weiteren Karriere-Höhepunkt erreicht – und das nach schwieriger Vorbereitung mit Pandemie-bedingt ausgefallenen Wettkämpfen und Verletzungsproblemen
im vergangenen Jahr.
Nur 7 Wochen nach dem Olympia-Marathon erreichte Martina Strähl beim äusserst stark besetzten Berlin-Marathon den hervorragenden 10. Rang, wurde damit drittbeste
Europäerin und unterbot in 2:30:37 Std. die Limite für die EM 2022 in München klar.
d) Mathias Flückiger, Leimiswil (Männer Aktive)
Für den 33-jährigen Mountainbike-Spezialisten ist 2021 zur klar besten Saison seiner Karriere geworden: Silber bei Olympia, Vizeweltmeister in Oesterreich (hinter Landsmann Nino Schurter) und Gesamtsieger im Weltcup 2021. Dazu Bronce an der EM in Italien sowie nicht weniger als 4 Einzelsiege im Weltcup und – fast logisch – den Titel im Cross-Country an der Schweizermeisterschaft.
4. Aufsteigerin des Jahres: Jana Käser, Wangenried
Die 19-jährige Torhüterin des HV Herzogenbuchsee ist – trotz ihrer Jugend – zum Rückhalt des NLA-Teams der Buchser Handballerinnen geworden, hat sie inzwischen doch bereits 36 Partien in der
höchsten Schweizer Liga gespielt.
Ihr Talent hat ihr in den letzten Jahren auch bereits zahlreiche internationale Einsätze gebracht, nämlich 12 Einsätze mit der U16-Nationalmannschaft, 15 x mit dem U18-Nationalteam und zuletzt 11
internationale Einsätze bei den Juniorinnen, u.a. an der U19-EM in Slowenien. Hier wurde sie in der Partie gegen die Slowakei als beste Spielerin ausgezeichnet.
5. Pechvogel des Jahres: Chiara Petitat, Wangen a/A
Das Pech klebt der 21-jährigen Volleyballspielerin an den Schuhen. Als 19-Jährige, im Sommer 2019 zog sie sich im letzten Training der Elite-Nationalmannschaft vor der Abreise an die EM einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung zu. Nach Operation und langwieriger Therapie hat sich die Stammspielerin des Schweizermeisters NUC Neuchâtel zwei Jahre später wieder an die Spitze herangetastet und wird im Team zur tragenden und gleichzeitig tragischen Figur. Nach unglaublichen Leistungen in den Play-Offs und in den beiden ersten Finalspielen folgt im dritten Spiel der Finalserie der Schock: erneut schwere Verletzung mit Kreuzbandriss und gerissenem Meniskus.
6. Sport-Persönlichkeit: Willy Neuenschwander, FC Langenthal
Der heute 73-jährige Willy Neuenschwander ist die bekannteste und erfolgreichste Trainerpersönlichkeit im Oberaargauer Fussball. 1958, mit 10 Jahren begann er seine Fussballer-Karriere als Junior
beim FC Langenthal. 1963, also als 15-Jähriger spielte er bereits in der ersten Mannschaft (damals 1.Liga). 1967 folgte ein Abstecher zum damaligen NLB-Club FC Grenchen, von wo er 1969 zu seinem
Stammverein zurückkehrte, der damals ebenfalls in der NLB spielte.
Nach der entsprechenden Ausbildung wurde Willy Neuenschwander 1972 zum Spielertrainer des FCL
und wechselte 1976 in der gleichen Funktion zum FC Baden. 1980 folgte die Rückkehr nach Langenthal, wo er bis 1987 wiederum die 1.Mannschaft trainierte. Nun folgten erfolgreiche Trainer-Jahre
beim SC Schöftland, FC Olten, SC Reiden, FC Schötz (13 Jahre lang) , SC Zofingen und FC Rothrist. 2009 wurde Willy Neuenschwander wieder bei «seinem» FC Langenthal tätig und trainierte das
Fanionteam während vier Jahren. Dann folgten nochmals auswärtige Abstecher beim FC Rothrist und beim FC Wangen b.O., bevor er 2017 zum vierten Mal Trainer beim FC Langenthal wurde. Knapp 20 Jahre
lang hat Willy Neuenschwander sein immenses Wissen seinem Stammclub zur Verfügung gestellt und ist auch heute immer noch voll motiviert und engagiert.
7. «Lifetime Award»: Heinz Frei, Oberbipp
Nach einem Sportunfall als 19-Jähriger querschnittgelähmt ist Heinz Frei zum erfolgreichstenBehindertensportler aller Zeiten geworden. Teilnahmen an 15 Paralympischen Spielen (10 x Sommer /5 x Winter), sowie an zahlreichen Welt- und Europameisterschaften machen ihn zur internationalen Behindertensport-Legende. Dazu wurde er national nicht weniger als 10 x mit der Auszeichnung «bester Behindertensportler des Jahres» ausgezeichnet.
Bei seinen 15 Paralympics-Teilnahmen gewann Heinz Frei nicht weniger als 35 olympische Medaillen, nämlich: 15 x Gold (11 x Rollstuhl / 3 x Handbike / 1 x Langlaufschlitten), 9 x Silber und 11 x Bronce. Als eine der wertvollsten Medaillen bezeichnet der Sportler selber die Silbermedaille im Handbike-Strassenrennen von Tokio 2020/21, gewonnen als 63-Jähriger!
Hinzu kommen unzählige Auszeichnungen an der Behindertensport-WM und -EM, darunter nicht weniger als 14 WM-Titel.
Von seinen Konkurrenten wird Heinz Frei oft als «Marathon Man» bezeichnet, sind doch die Rennen über 42,195 km seine bevorzugtesten Wettkämpfe. Nicht weniger als 112 Marathon-Siege in der ganzen Welt gehen auf sein Konto, darunter 20 x Berlin und 14 x Oita (JPN). Als Sieger in Oita hat Heinz Frei 1999 nach 1:20:14 Std. die Ziellinie erreicht was heute noch gültiger Weltrekord ist.
Seinen Sport hat Heinz Frei auch zum Beruf gemacht. Der ursprünglich gelernte Bauzeichner arbeitet heute als Sportreferent der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung.
Sportjournalist M.Hammel